Qualitätsmerkmale von Holz

Äste, Maserung
Äste bzw. Maserung sind charakteristisch für den Werkstoff Holz. Je nach Holzart, Wachstumsverlauf und Herkunftsort des Holzes können diese in den unterschiedlichsten Ausprägungen auftreten. Anzahl und Größe von mindestens einseitig fest verwachsenen Ästen unterliegen bei Holzbalkonen und -zäunen keinerlei Einschränkungen.

Markröhre
Die Markröhre befindet sich im Zentrum des Nadelholzstammes und verläuft in Längsrichtung des Stammes. Sie misst meist einige Millimeter im Durchmesser. Durch das längsseitige Anschneiden der Markröhre bei der Verarbeitung des Holzes kommt diese zum Vorschein. Die Markröhre wird fälschlicherweise oft mit Fäulnis oder Insektenbefall verwechselt, hat aber keinen negativen Einfluss auf die Festigkeit des Holzes und stellt das natürliche Erscheinungsbild dar.

Quellen und Schwinden
Eine charakteristische Eigenschaft des natürlichen Werkstoffs Holz ist die Volumenänderung in Abhängigkeit vom Wassergehalt, was auch als Quellen und Schwinden bezeichnet wird. Während Holz in Längsrichtung kaum arbeitet, kann es quer zur Holzfaser ohne Weiteres um 10 % quellen oder schwinden. Insbesondere bei dicht an dicht montierten Hölzern (z. B. Trennwänden oder auch Bodendielen, v. a. Nut- und Federböden) bzw. Stößen und Gehrungen ist das Quellen und Schwinden sowie die damit verbundene Lückenbildung nicht zu vermeiden.

Gehrungen und Stöße
Handlaufgehrungen und -stöße werden werkseitig mit einer ca. 2 mm breiten Fase versehen, um die Farbanhaftung an dieser kritischen Stelle noch weiter zu verbessern. Weiters ist zu beachten, dass Handlaufgehrungen und -stöße im zusammengebauten Zustand durch Witterungseinflüsse mehrere Millimeter weit geöffnet sein oder Überstände aufweisen können. Dies ist durch das natürliche Quellen und Schwinden des Holzes nicht zu vermeiden (siehe Quellen und Schwinden).

Trockenrisse, Verwerfungen
Als Folge der nicht gleichmäßigen Struktur des Holzes finden die Dimensionsänderungen bei Austrocknungen des Holzes nicht gleichmäßig statt. Die Folge ist ein Auftreten von Trocknungsrissen und evtl. Verwerfungen (vor allem Lärchenholz ist hier anfälliger, da es aufgrund seiner natürlichen Struktur wesentlich stärkeren Dimensionsänderungen unterliegt). Auch die sorgfältigste Holzauswahl und lange Lagerung des Holzes können diesen Effekt nicht verhindern.

Oxidationsspuren durch Eisen
Unter gewissen Umständen kann es bei Lärchenholz zu Verfärbungen durch Metallspäne/Flugrost kommen (z. Bsp.: durch Schleif- oder Schneidearbeiten an Metall oder Zement in der Nähe ihrer gelagerten oder bereits verbauten Hölzer). Durch Einwirken der natürlichen Witterung beginnen die Metallspäne in Verbindung mit der Gerbsäure im Holz zu korrodieren und lassen auf dessen Oberfläche die dafür typischen grauen Punkte entstehen. Diese stellen lediglich eine optische Beeinträchtigung dar und können durch ein Holzbleichmittel relativ einfach entfernt werden.

Rauigkeiten
Hierbei handelt es sich um raue Oberflächen, die bedingt durch eine Bearbeitung entgegen der Faserrichtung des Holzes oder im Bereich von Ästen entstehen. Das ist trotz richtiger Werkzeugwahl und Arbeitsabfolge nicht immer zu vermeiden und kommt beim Fräsen, Hobeln, bei Kappschnitten und bei Balusterrundungen vor.

Harzaustritte
Nachträgliche Harzaustritte sind bei Nadelhölzern nicht gänzlich zu vermeiden. Gerade Lärchenholz hat einen vergleichsweise hohen Harzanteil, welcher aber auch für die Dauerhaftigkeit dieses Holzes verantwortlich ist. Der Harzaustritt findet vor allem im ersten Jahr statt, danach nur noch in geringem Umfang. Auch bei fertigen Anstrichen können an der Oberfläche Harztropfen auftreten.
ANSTRICHEMPFEHLUNGEN FÜR OBERFLÄCHEN OHNE WERKSEITIGE BESCHICHTUNG
Sowohl unbehandelte Teile als auch solche, die ab
Werk mit der Doppel-Vakuum-Imprägnierung versehen
wurden, müssen aus optischen Gründen, vor allem
aber als Schutz vor UV-Strahlung mit einem farbigen
Anstrich versehen werden.
Wir empfehlen insgesamt drei farbige Pinselanstriche
mit einer offenporigen diffusionsfähigen Lasur. Holz
ist ein lebender Werkstoff. Umgebungsfeuchtigkeit
und Regenwasser drinnen immer wieder durch kleine
Haarrisse in das Holz ein. Es muss gewährleistet sein,
dass diese Feuchtigkeit wieder ungehindert austrocknen
kann. Durch den Einsatz von offenporigen Dünnschichtlasuren bleibt das Holz atmungsaktiv.
Wählen Sie für den Anstrich mittlere Farbtöne aus. Sehr
helle Farbtöne bieten zu wenig UV-Schutz, zu dunkle
Farbtöne führen bei Sonneneinstrahlung zu starker Aufheizung der Holzoberfläche. Farblose Endanstriche sind
aufgrund des fehlenden UV-Schutzes nicht zu empfehlen.
Bitte beachten Sie folgende Zeitintervalle bei der Erstellung des Anstrichs:
Austrocknungszeit: Vor Beginn der Arbeiten muss gewährleistet sein, dass die Druckimprägnierung je nach Jahreszeit zumindest 3-6 Tage austrocknen kann (gilt nur für Teile, die werkseitig mit einer Imprägnierung versehen wurden).
Erster und zweiter Anstrich: Nach Austrocknung der Teile
und jeweiliger Zwischentrocknungszeit von 1-2 Tagen
Dritter bzw. letzter Anstrich: ca. 2-3 Tage später. Zur
Beseitigung evtl. rauer Stellen vorher die Teile leicht zwischenschleifen
Wir empfehlen als Anstrichsystem das von uns auch werkseitig verwendete, umweltfreundliche und wasserlösliche Gori-Dreischicht-System (1x Gori Aquaprima 2907 plus 2x Gori Toskana).